Zoppot: Digitalism - Indigo Skies

Ich verlasse unsere Wohnung und die Kälte ist so ungemütlich, dass ich am liebsten wieder rein gehen würde. Doch auf mich wartet das Meer, also kuschel ich mich noch mehr in meinen Schal und schlinge die Arme um meinen Oberkörper. Ich zittere, atme die glasklare Luft ein und spüre wie sie mich belebt. Bald kann ich es schon hören, das vertraute Rauschen, welches sich doch überall anders anhört. Gleich bin ich da und begrüße mein geliebtes Meer. Schnellen Schrittes eile ich voran und spüre die Freude in mir aufkommen, die Freude auf das Wiedersehen. Die Luft wird immer klarer und der Wind immer härter. Dann sehe ich den Steg, der das tosende Meer spaltet. Ich laufe hin und reiße meine Augen auf, wie ein Kind, das zum ersten Mal das Meer sieht. Doch ist es das hundertste Mal und immer wieder etwas Besonderes. Vertraut. Neu. Meine Haare peitschen in mein Gesicht, ich stehe am Geländer und lasse die Kälte meinen Körper durchdringen. Es ist eine reine, pure Kälte, welche jede Faser meines Körpers erreicht und zum Leben erweckt, was zuvor noch ruhte. Das Salz in der Luft bereinigt die Spuren der letzten Erlebnisse, das Geräusch der Wellen spült sie weg. "Danke", flüstere ich, "das habe ich gebraucht."